transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS)

 

Ausführliche Informationen zur tDCS erhalten Sie auf der Homepage Praxis Prof. Dr. habil. Ronald Hofmann, unter Infothek: Informationsmaterial zu Themen von Krankheit und Gesundheit: Neuromodulation und tDCS)

 

zur Psychotherapie Hofmann

 

Die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) ist eine Methode der Neuromodulation. Voraussetzung ist gegebenenfalls eine neuropsychische Funktionsanalyse in unserer Ergotherapie-Praxis, jedoch immer die Verordnung durch Ärzt*innen.

 

Bei der tDCS-Methode werden mit Bändern zwei Elektroden mit kleinen nassen Schwämmen an verschiedenen Stellen (in Abhängigkeit von der Erkrankung oder Störung), in der Regel am Kopf, angebracht, über die schwache Gleichstromimpulse (1-2 mA) durch die Schädelknochen hindurch (transkraniell) an die Großhirnrinde (Kortex) gesendet werden.

 

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Ein Stimulationsgerät wird vorher entsprechend der Indikation (Art der Erkrankung, Störung oder Schädigung, Dauer, Stromstärke) programmiert.

 

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Die Ergebnisse (das Behandlungsprotokoll, nur die Werte und Zeit der Durchführung, keine Patientendaten, keine Krankheitsdaten) werden dann an eine zentrale Cloud gesendet, um die Richtigkeit der Durchführung zu kontrollieren. Insofern erfolgt eine Art Supervision (Kontrolle) zu den Daten. Dies dient der Fehlerbehebung.

Bei spezifischen kognitiven Funktionsstörungen wird während der Behandlung mit tDCS zeitgleich zum Beispiel ein kognitives Training am PC durchgeführt (zum Beispiel Aufmerksamkeit, Gedächtnis). Auch bei Mobilisierungstrainings der Motorik oder der Sprache und des Sprechens, des Schluckens wird tDCS begleitend angewendet. 

 

Anwendung:

Die Behandlung mit tDCS ist eine mögliche Methode in der Rehabilitation zum Beispiel bei Erkrankungen des ZNS oder bei organischen Schädigungen der Hirnfunktionen:

 

Funktionsstörungen bei Erkrankungen des ZNS

  • Motorische, sensorische und kognitive Störungen bei Multipler Sklerose, Parkinson, Alzheimer Demenz
  • Chronisches Fatigue Syndrom (CFS) zum Beispiel bei Multipler Sklerose
  • Exekutive Dysfunktion zum Beispiel bei Multipler Sklerose
  • Chronische Schmerzen bei Multipler Sklerose

 

Organischen Schädigungen durch Schlaganfall oder nach Schädel-Hirn-Trauma

  • Motorische Störungen und kognitive Störungen (Aufmerksamkeit, Gedächtnis)
  • Aphasie (erworbene Störung des Sprechens und der Sprache)
  • Neglect (Aufmerksamkeitsstörung, Wahrnehmungsstörung)
  • Dysphagie (Schluckstörung mit und ohne Schmerzen)

 

Die Behandlung mit tDCS ist eine mögliche Methode in der Behandlung und Rehabilitation von chronischen Schmerzen:

  • Fibromyalgie (chronische Schmerzen ohne organische und/oder psychische Ursachen)
  • Chronische Schmerzen mit organischen und/oder psychischen Ursachen
  • Migräne
  • Lokaler und diffuser Schmerz nach Rückenmarksverletzungen
  • Neuropathischer Schmerz

 

Nebenwirkungen

Die tDCS ist eine gut verträgliche und nebenwirkungsarme, nicht-invasive Methode, sie birgt keine Risiken.

Einzelne Patienten berichten über leichte Müdigkeit, in selten Fällen über Übelkeit oder Kopfschmerzen bzw. Benommenheit. Das Vorgehen muss mit den Therapeut*innen immer individuell abgesprochen werden.

Bei der Anwendung kommt es nach den Sitzungen in der Regel zu leichten Rötungen an den Stellen, auf denen die Elektroden mit den Schwämmchen angebracht wurden.

Üblich ist bei der Anwendung das Empfinden eines leichten Prickelns, Juckens oder eines „Nesselns“. Dies ist ungefährlich, in der Regel kommt dies durch Widerstandeffekte (Haare, fettige Kopfhaut) zustande, dann müssen die Elektroden besser angedrückt werden. Wenn es unangenehm werden sollte, sagen sie dies einfach.

Gelegentlich kann es während der Sitzungen zu Phänomen von „Lichtblitzen“ (Phosphene: optische Wahrnehmungseffekte) kommen. Auch dies ist problemlos.

Für Brillenträger: Die Therapie muss ohne Brille angewendet werden, insofern vergessen sie bitte nicht, diese bei der Therapie abzusetzen.

Sie sollten unmittelbar nach dieser Therapie nicht Autofahren und keine gefährlichen Tätigkeiten ausüben (ca.30 Minuten).

 

Kontraindikation (Wann darf das Verfahren nicht angewendet werden!)

Die Patienten müssen im Erwachsenenalter sein, insofern werden keine Kinder und Jugendlichen mit tDCS behandelt.

Nicht angewendet darf werden darf tDCS weiterhin:

  • Bei Patienten, die einen Herzschrittmacher oder Defibrillator haben.
  • Bei Patienten, die einen Hirnstimulator haben.
  • Bei Patienten mit Hirntumoren.
  • Bei Patienten mit Schädel-Implantaten, intrakraniellen Metallen (zum Beispiel Platten, Schrauben, Splitter, Ventrikulo-peritonealer Shunt, andere Endoprothesen etc.).
  • Bei Patienten mit Epilepsie.
  • Bei Patienten mit Schädeltrepanation, grundsätzlich mit Narben nach Schädelöffnung.
  • Bei Patienten mit Erkrankungen der Kopfhaut, „unreiner“ Kopfhaut, Wunden auf der Kopfhaut.

 

Behandlungshäufigkeit:

1-2mal wöchentlich aber immer nach individueller Absprache

 

Behandlungsdauer:

Die Behandlungsdauer beträgt in Abhängigkeit von der Krankheit/Schädigung 15-30 Minuten.

 

Verordnung durch Ärzt*innen:

In Abhängigkeit von der Krankheit oder Schädigung:

  • Hirnleistungstraining
  • sensomotorisch-perzeptive Behandlung
  • motorisch-funktionelle Behandlung

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